Bienenschwärme sind das sichtbare Zeichen der natürlichen Bienenvölkervermehrung. Die zeitgemäße Imkerei versucht durch Ausleseprogramme und durch entsprechende Bearbeitungsmaßnahmen (z.B. Teilen eines Bienenvolkes) das Schwärmen zu verhindern. Der Urtrieb der Bienen lässt sich aber nicht ganz unterdrücken und so kommt es immer wieder zum Bienenschwarm.
Die Bienen müssen während des Schwärmens immer wieder eine Rast einlegen, sei es dass die Königin sich erholen muss (sie ist im Fliegen ungeübt!) oder weil die Spurbienen noch keine adäquate Behausung gefunden haben. Das sichtbare Zeichen des „Bienenvolkes auf Wohnungssuche“ ist die Schwarmtraube im Gebüsch, an Bäumen, unter Dachvorsprüngen oder sonst wo. Wird der Schwarm nicht eingefangen, folgt er den Spurbienen in eine neue Behausung oder er zieht aufs Geratewohl weiter.
Sollte sich in ihrer Nähe ein Bienenschwarm niederlassen, so besteht kein Grund für ängstliche Reaktionen. Schwarmbienen sind im Allgemeinen nicht stechfreudig. Zu ihrer Sicherheit sollten sie beim Betrachten einen kleinen Sicherheitsabstand von ein paar Metern einhalten.
Rufen sie ein Vorstandsmitglied oder einen Obmann des Vereins an, damit er sich um das Einfangen kümmert oder ihnen einen Kontaktimker in ihrer Nähe nennt. Die nötigen Kontaktdaten finden Sie hier Vorstand.
Bienenschwarm Gesetz
aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch, Drittes Buch, Sachenrecht
V. Aneignung
§958 [Grundsatz] (1) Wer eine herrenlose bewegliche Sache in Eigenbesitz nimmt, erwirbt das Eigentum an der Sache.
(2) Das Eigentum wird nicht erworben, wenn die Aneignung gesetzlich verboten ist oder wenn durch die Besitzergreifung das Aneignungsrecht eines anderen verletzt wird.
§959 [Aufgabe des Eigentums] Eine bewegliche Sache wird herrenlos, wenn der Eigentümer in der Absicht, auf das Eigentum zu verzichten, den Besitz der Sache aufgibt.
§960 [Wilde Tiere] (1) Wilde Tiere sind herrenlos, solange sie sich in der Freiheit befinden. Wilde Tiere in Tiergärten und Fische in Teichen oder anderen geschlossenen Privatgewässern sind nicht herrenlos.
(2) Erlangt ein gefangenes wildes Tier die Freiheit wieder, so wird es herrenlos, wenn nicht der Eigentümer das Tier unverzüglich verfolgt oder wenn er die Verfolgung aufgibt.
(3) Ein gezähmtes Tier wird herrenlos, wenn es die Gewohnheit ablegt, an den ihm bestimmten Ort zurückzukehren.
§961 [Herrenloswerden eines Bienenschwarmes] Zieht ein Bienenschwarm aus, so wird er herrenlos, wenn nicht der Eigentümer ihn unverzüglich verfolgt oder wenn der Eigentümer die Verfolgung aufgibt.
§962 [Verfolgungsrecht des Eigentümers] Der Eigentümer des Bienenschwarms darf bei der Verfolgung fremde Grundstücke betreten. Ist der Schwarm in eine fremde nicht besetzte Bienenwohnng eingezogen, so darf der Eigentümer des Schwarmes zum Zwecke des Einfangens die Wohnung öffnen und die Waben herausnehmen oder herausbrechen. Er hat den entstehenden Schaden zu ersetzen.
§963 [Vereinigung von Bienenschwärmen] Vereinigen sich ausgezogenen Bienenschwärme mehrerer Eigentümer, so werden die Eigentümer, welche ihre Schwärme verfolgt haben, Miteigentümer des eingefangenen Gesamtschwarmes; die Anteile bestimmen sich nach der Zahl der verfolgten Schwärme.
§964 [Einzug in eine fremde besetzte Bienenwohnung] Ist ein Bienenschwarm in eine fremde besetzte Bienenwohnung eingezogen, so erstrecken sich das Eigentum und die sonstigen Rechte an den Bienen, mit denen die Wohnung besetzt war, auf den eingezogenen Schwarm. Das Eigentum und die sonstigen Rechte an dem eingezogenen Schwarme erlöschen.